»Community Wellness«, »Environmental Wellness« und »Social Wellness« sind Begriffe, die der Schöpfer der Wellness-Bewegung Halbert L Dunn in den 1960ger Jahren prägte. Er hatte eine umfassendere Vorstellung von Wellness, als wir es heute kennen: das kollektive Wohlbefinden.

Dunn orientierte sich an der WHO-Definition, wonach Gesundheit nicht bloß die Abwesenheit von Krankheit ist. Um das Ziel der »High Level Wellness«, des Wohlbefindens auf höchstem Niveau, zu erreichen, sollten demnach Krankheit und Gesundheit nicht mehr als Polaritäten verstanden werden, sondern als Stufenmodell. Zur Verdeutlichung konstruierte Dunn ein zweidimensionales „Gesundheitsraster“, in dem eine Achse als „Gesundheitsachse“ definiert ist und die andere als „Umweltachse“. (Siehe hier: Wellness für alle)
Die Idee dahinter: Wohlbefinden hängt nicht nur von individuellen Faktoren ab sondern benötigt zugleich ein gesundes psychosoziales Umfeld. Beides kann nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Das gesunde Umfeld hängt von Umweltfaktoren ab und von der Art wie wir arbeiten und wirtschaften. Beides basiert auf einen Geldsystem, das seinen Ursprung in den Kriegs- und Sklavenwirtschaft der beginnenden „Achsenzeit“ hat. (Vergleiche: Graeber, "Schulden, die ersten 5000 Jahre"). 

Die Geldwirtschaft prägt das soziale Miteinander, indem Konkurrenz und Vorteilnahme belohnt und Solidarität und Mitgefühl bestraft wird. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass der Wellness-Begriff heutzutage keinerlei Bezug mehr zu seinem ganzheitlichen Ursprung hat. Im Vordergrund steht ausschließlich der persönlich-private Genuss. Damit wird allerdings immer nur an den Symptomen des Problems herumgedocktert, ohne sich die eigentlichen Wurzeln anzusehen. 
Halbert L. Dunn spricht von der „erkrankten Welt“, die genauso geheilt werden muss wie das Individuum. Es wird Zeit, den Wellness-Begriff aus dem kapitalistisch-egoistischen Korsett zu befreien, und ihm seine transformative Substanz zurück zu geben. 

Leave no one behind – Wellness für Alle!